Um für künftige Kampagnen noch näher an den Vereinen sowie Zielgruppen arbeiten zu können und die Bürokratie im Antragsverfahren möglichst gering zu halten, haben die Sportbünde Pfalz, Rheinhessen und Rheinland zusammen mit dem Landessportbund Rheinland-Pfalz die Hochschule Koblenz mit der Evaluation der Kampagne »#Comeback der #Bewegung« beauftragt. Gemeinsam mit dem Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften wurden unter der Leitung des Sportökonomen Prof. Dr. Lutz Thieme einerseits die rheinland-pfälzischen Sportvereine um Feedback gebeten, andererseits wurden auch die beteiligten Mitarbeiter*innen der vier Sportbünde befragt. Damit ist es gelungen, die Kampagne extern wie intern aus wissenschaftlicher Sicht zu evaluieren. Zur Analyse der Daten konnten final 471 Fragebögen von Vereinen sowie 14 Interviews mit Expert*innen aus den Sportbünden herangezogen werden und nun liegen die Ergebnisse vor:
76 % der Vereine stellten mindestens einen Antrag
Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass 76,3 % mindestens einen Antrag innerhalb der Kampagne gestellt haben. Dabei war der Förderbaustein I (15 Euro für jedes Neumitglied) der am stärksten nachgefragte. Fast alle (94,6 %) gaben an, die finanzielle Förderung für Neumitglieder in Anspruch genommen zu haben. Immer noch fast jeder zweite Verein (47,5 %) wählte den Baustein II (Förderung Aus- und Fortbildungen). Ziemlich genau ein Drittel (33,4 %) hat in der dritten Fördersäule (1.000 x 1.000 Euro) eine gute Möglichkeit gesehen, den eigenen Verein in Sachen Mitgliedergewinnung positiv aufzustellen. Acht von zehn Vereinen haben einen oder zwei Anträge gestellt und 16,4 % haben Anträge in allen drei Kategorien gestellt.
Sportbund- und Kampagnen-Webseiten für Vereine am wichtigsten
Davon, dass die Sportbund-Homepages (67,4 %) am häufigsten genannt wurden, wenn es um die Informationsbeschaffung der Vereine rund um die Comeback-Initiative geht, war auszugehen. Finden die Vereine doch regelmäßig den Weg dorthin, um sich über die aktuellen Sportbund-Themen zu informieren. Die Landingpage www.comeback-rlp.de ist die Nummer zwei in den Nennungen der Vereinsmitarbeiter*innen (49,4 %) und wurde zudem hinsichtlich der Informationsbeschaffung zu Anträgen und Ansprechpersonen als „hilfreich“ sowie „sehr hilfreich“ (84,5 %) betrachtet. Die Newsletter (38,3 %) lagen noch vor den Magazinen „pfalzsport“ und „SportInForm“ (18,3 %) sowie den Social Media-Kanälen der Sportbünde (17,5 %).
Kampagne an der Basis angekommen
Die Sportbünde hatten für die Verbreitung der Kampagne eine Toolbox erstellt, die von den Vereinen genutzt werden konnte. Die Evaluation zur Nutzung dieser zeigt, dass das Ziel die Vereine als Multiplikatoren zu nutzen, erreicht wurde. Rund zwei Drittel (64,6 %) der an der Befragung teilnehmenden Vereine haben die Kampagne über ihre eigenen Kommunikationskanäle „sehr stark“, „stark“ oder „mittelmäßig“ beworben. „Wir haben es geschafft, dass nicht nur das Geld bei den Vereinen angekommen ist. Auch die Kampagne selbst wurde von den Vereinen aufgegriffen und mit Leben gefüllt“, erklärt Rudolf Storck, Präsident im Sportbund Pfalz. „Wir stellen mit Zufriedenheit fest, dass das Comeback an der Basis angekommen ist!“
Sportbund-Expert*innen speichern Hinweise für zukünftige Kampagnen
Die Interviews in insgesamt sechs Gruppen mit 14 Mitarbeiter*innen haben ergeben, dass vor allem der Baustein II als sehr positiv und zentral angesehen wurde. Für die Zukunft sollten bei der Förderung von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen nicht nur Übungsleiter*innen und Trainer*innen in den Genuss kommen. Auch Vereinsmanager*innen und Jugendleiter*innen sollten profitieren, so die internen Bewertungen. Der Baustein I habe wohl durch die niedrige Schwelle in der Beantragung profitiert. Die kurzfristige Entwicklung der Comeback-Kampagnen hat dafür gesorgt, dass die Sportbünde sich schnell, direkt und konstruktiv verbunden haben, um Mitglieder für die Vereine in Rheinland-Pfalz zu gewinnen. Dieser regelmäßige Austausch sollte (auch kampagnenunabhängig) weitergeführt werden, um Synergien in #SportRheinlandPfalz zu nutzen.
Das Comeback 2022 in Zahlen
- 2.166 Vereine haben am #Comeback teilgenommen.
- 59.961 Neu-Mitglieder wurden gewonnen (Baustein I). Daraus ergibt sich eine Fördersumme von 899.415 Euro.
- 1.248 Aus- und Fortbildungen konnten bezuschusst werden (Baustein II). Insgesamt wurden 144.773,43 Euro für diese Fördersäule verwendet.
- 498 Vereinsaktionen konnten mit bis zu 1.000 Euro unterstützt werden (Baustein III). Somit wurden 264.831,87 Euro an rheinland-pfälzische Vereine ausgezahlt.
- Im Gesamten wurden 1.524.079,13 Euro an Sportvereine überwiesen.