Die Jugend des SV Morlautern erhielt am 08. Juni 500 Euro für ihr Engagement zur „Prävention sexualisierter Gewalt“. Der stellvertretende Vorsitzende der Sportjugend Pfalz, Jan Krämer, übergab den Scheck den beiden Kinderschutzbeauftragten des Vereins, Mareike Hesch und Frank Burton. Dabei würdigte er insbesondere das Engagement des Vereins für seine Kinder und Jugendlichen.

Was geschah?
Im letzten Jahr bewarb sich der Verein für das Projekt „Wir schauen hin – keine Chance für sexualisierte Gewalt“, zu dem der Landessportbund (LSB) und die regionalen Sportjugenden Pfalz, Rheinland und Rheinhessen aufgerufen hatten. Ziel war es, Vereine für das Thema zu sensibilisieren und ein geeignetes Kinderschutzkonzept in der Jugendabteilung zu erstellen. Dies ist dem SV Morlautern gelungen.

Hintergrund
Das Projekt „Wir schauen hin – Keine Chance für sexualisierte Gewalt“ wurde gemeinsam vom Landessportbund (LSB) Rheinland-Pfalz und den Sportjugenden Pfalz, Rheinland und Rheinhessen im Jahr 2018 ins Leben gerufen. Ziel ist es, Vereine und Verbände bei der Entwicklung eines passenden Kinderschutzkonzeptes zu unterstützen. Über ein Jahr hatten die teilnehmenden Vereine Zeit, das Thema in ihren Strukturen zu bearbeiten, um sexualisierter Gewalt im Sportverein entschieden entgegenzutreten und die Gefahr möglicher Übergriffe zu minimieren. Das Projekt wurde nun um ein weiteres Jahr verlängert. Ein entsprechender Aufruf erfolgt im Herbst des Jahres. Teilnehmen können alle Mitgliedsvereine des Sportbunds Pfalz.

 

Kinderschutz beim SV Morlautern

Der SV Morlautern gehört mit über 750 Mitgliedern zu den erfolgreichen Fußballclubs der Pfalz. Mit einem Anteil von 50 % an Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre – alle Altersklassen im Nachwuchsbereich sind besetzt und nehmen am Wettkampfbetrieb teil – ist es kein Wunder, dass sich die Vereinsverantwortlichen um den Schutz der Kinder und Jugendlichen sorgen.

Treibende Kraft, sich beim SV Morlautern mit dem Kinderschutz näher zu befassen, war Vorstandsmitglied, stv. Jugendleiter und Jugend-Trainer Frank Burton. Wir fragen nach den Gründen:

Herr Burton, warum haben Sie den SV Morlautern für dieses Projekt angemeldet und wollten sich dieser recht brisanten Aufgabe stellen?

FB: Erstmals wurde ich bei meinem Trainerlehrgang des Südwestdeutschen Fußballverbandes mit dem Thema konfrontiert. Hier wurde mir bewusst, dass es im Nachwuchsbereich nicht nur um Leistung und Erfolge geht. Ich habe daraufhin weitere Angebote zu diesem Thema besucht und schließlich festgestellt, dass wir unseren Verein nur nach vorne bringen können, wenn wir uns auch beim Kinderschutz aktiv öffnen.

Gab es im Vorfeld Schwierigkeiten, mit welchen Hindernisse hatten Sie zu tun, gab es gar „Besserwisser“?

FB: Zunächst bedeutet es schon einen gewissen zeitlichen Aufwand. Aber wenn man sich eingearbeitet und die ersten Aufgaben gelöst hat, wird es überschaubarer. Wenig aufmunternd waren anfangs auch einige Kommentare aus dem Umfeld, welche die eigentliche Dimension dieses gesellschaftlichen Problems herunterzuspielen versuchten. Ich hatte schon etwas Aufklärungsarbeit zu leisten, wobei mich aber meine Mitstreiterin Mareike Hesch mit ihrem fachlichen Wissen großartig unterstützen sollte.

Hat sich der Einsatz aus Ihrer Sicht gelohnt?

FB: Auf jeden Fall! Inzwischen haben alle bei uns im Verein verstanden, worum es geht. Sei es bei unterschiedlichen Elternabenden, bei den Besprechungen mit Betreuern und Trainern oder im Vorstand: Das Thema ist überall präsent, keiner wehrt sich bei den unterschiedlichen Briefings und hält sich an die Marschroute.

Das Konzept steht größtenteils. War´s das oder geht es weiter?

FB: Natürlich geht es weiter, es gibt noch viel zu tun. Derzeit sind wir auf der Suche nach Kooperationspartnern, die uns weiteren Input geben oder sich bei unseren geplanten Projekten wie einem eigenen Flyer einbringen. Darüber hinaus planen wir für unseren Nachwuchs Selbstverteidigungskurse anzubieten. Vor allem gilt es aber jetzt erst einmal, das bislang Erreichte nachhaltig zu leben.

Abschließende Frage: Würden Sie das Projekt auch anderen Vereinen empfehlen?

FB: Natürlich. Mir selbst haben besonders die professionelle Betreuung und die vielen Ratschläge zur erfolgreichen Umsetzung des Kinderschutzes imponiert. Auch der Austausch mit den weiteren Projektteilnehmer*innen hat mich weitergebracht. Selbst wenn man beim Projekt keinen Platz bekommt: Sich für unseren Nachwuchs einzusetzen hat immer Sinn, den Dank sehen wir als Jugendvertreter*innen nahezu täglich in den vielen freudigen Gesichtern ….