| Ein Beitrag von Iris Pasker-Horwath |

Definitionen und Grundlagen
Die Koordination ist eine sehr wichtige Fähigkeit, da sie eine enorm wichtige Rolle bei der Führung eines unabhängigen Lebens spielt. Die Koordination wird definiert als das „Zusammenspiel von Zentralnervensystem und Skelettmuskulatur innerhalb eines gezielten Bewegungsablaufs.“1 Sie nimmt allerdings bei mangelndem Training schnell ab (schon ab dem 30. bis 40. Lebensjahr) und Versäumnisse aus der Kindheit sind auch schwer aufzuholen. Dennoch ist sie ein Leben lang trainierbar und im Seniorenalter sollte zumindest ein Erhaltungstraining durchgeführt werden. Ursachen für den Rückgang der Koordinationsfähigkeit im Alter sind unter anderem:

  • Veränderungen und Abbau der Muskulatur
  • Schwächung der Sinnesorgane
  • Abnahme der Beweglichkeit durch Veränderungen in den Gelenken
  • Veränderungen im Stoffwechsel und im neuronalen Bereich
  • Mangelnde sportliche Betätigung und mangelndes Training in Jugendjahren

Koordinationstraining zur Sturzprophylaxe
In zahlreichen Untersuchungen wurde als Hauptsturzursache im Alter eine verminderte Gleichgewichtsfähigkeit festgestellt.2 Ein wichtiges Ziel im Seniorensport ist daher das Gleichgewichtstraining zur Sturzprophylaxe. Aufgrund des engen Zusammenhanges zwischen neuronalen und muskulären Komponenten kann eine erfolgreiche Erhaltung des Gleichgewichtes allerdings nur gelingen, wenn gleichermaßen auch die Kraftfähigkeit und Gelenkbeweglichkeit erhalten bzw. verbessert werden. Daher ist es wichtig diese beiden Fähigkeiten im Zusammenhang mit einem Gleichgewichtstraining nicht zu vernachlässigen. Aber auch alle anderen koordinativen Fähigkeiten sollten in das Training eingeschlossen werden.

Die koordinativen Fähigkeiten sind:

  • Orientierungsfähigkeit
  • Differenzierungsfähigkeit
  • Gleichgewichtsfähigkeit
  • Reaktionsfähigkeit
  • Rhythmisierungsfähigkeit
  • Kopplungsfähigkeit
  • Umstellungsfähigkeit
  • Propriozeption

Koordination und Gehirnleistung
Durch das Training der Koordination wird auch nachweislich die Hirnleistung verbessert. Insbesondere die:

  • Steuerung der Aufmerksamkeit
  • Visuelle Wahrnehmung
  • Räumliche Orientierung
  • Orientierung des Körpers im Raum3

Zusammenfassend betrachtet, sollte das Koordinationstraining eine große Rolle im Seniorensport einnehmen. Praktische Übungen werden im nächsten Artikel vorgestellt.

 

Literaturverweise:

1
„Sportwissenschaftliches Lexikon“ Schorndorf: Hofmann (Verlag)
2 Kathrin Heidemann: „Bewegungskoordination im Alter“, 2016
3 Bettina M. Jasper: „Brainfitness“, 2012