| Ein Beitrag von Iris Pasker-Horwath |

Insbesondere angesichts der demographischen Entwicklung ist es für viele Vereine sinnvoll, Angebote für Senior*innen anzubieten. Hierzu ergeben sich meist folgende Fragen:

  • Ab welchem Alter beginnt Seniorensport?
  • Wie können Trainer*innen oder der Verein konkret eine Einteilung vornehmen?

Die Wissenschaft unterscheidet wie folgt:

  • Das kalendarische Alter entspricht dem tatsächlichen Lebensalter.
  • Das biologische Alter[1] wird anhand der Leistungsfähigkeit im Vergleich zu Gleichaltrigen bestimmt. Das bedeutet, dass ein trainierter alter Mensch genauso fit sein kann wie ein untrainierter junger Mensch. Im Sport ist das biologische Alter entscheidend. Am besten ist es, Probestunden zu vereinbaren und gemeinsam mit dem Interessenten zu entscheiden, welche Gruppe passend ist.

Wichtige Hinweise für Trainer*innen von Seniorensport:

  • Die körperlichen Einschränkungen der Teilnehmenden kennen.
  • Hat die betroffene Person in den letzten Jahren regelmäßig Sport betrieben oder handelt es sich um einen Neu- oder Wiedereinsteiger?
  • Gegebenenfalls sollte ein Gesundheits-/ Sporttauglichkeitscheck von einem Arzt durchgeführt werden.
  • Schriftlicher Haftungsausschluss, falls keine ärztliche Empfehlung vorgelegt wird[2].

[1] Tests zum biologischen Alter sind im Internet zu finden.
[2]
Eine Vorlage zum Haftungsausschluss ist zum Beispiel hier zu finden.

Das Angebot gestalten:
Bei der Beschreibung und Gestaltung des Seniorensportangebots ist es wichtig, den Namen und die Beschreibung des Angebotes so zu wählen, dass möglichst die erwünschte Zielgruppe angesprochen wird:

Beispiel 1:
»Aktiv jung bleiben«
Sportinteressierte, die keine schweren gesundheitlichen Einschränkungen haben, weiterhin selbständig zum Training kommen können und die Übungen sowohl im Stehen als auch auf Matten durchführen können.

Beispiel 2:
»Sitzgymnastik für Senior*innen«
Teilnehmende, die die Übungen zum großen Teil nur im Sitzen oder im Stehen mit Festhalten durchführen können.

Zeitlicher Rahmen:
Trainingswissenschaftlich macht es Sinn, 2–3-mal pro Woche eine Einheit von ca. 60 – 75 Minuten anzubieten. Da Senior*innen meist tagsüber Zeit haben, können Hallenkapazitäten in den Morgenstunden oder nachmittags genutzt werden.

Inhalte:
Grundsätzlich können dieselben Inhalte wie bei jüngeren Teilnehmenden altersangepasst angeboten werden.

Bedenklich sind:

  • Sportarten und Übungen die harte »Stop and go«-Sequenzen enthalten, wie zum Beispiel Ballspiele.
  • Sportarten mit »gefährlichen« beziehungsweise schnellen Geräten.
  • Sportarten mit großer Sturzgefahr.

Das Thema Seniorensport mit Angebotsgestaltung sowie Kraft-, Ausdauer-, Beweglichkeits-, und Gehirntraining für Senior*innen gehören ebenfalls zu dieser Serie und werden in den folgenden Pfalzsport-Ausgaben thematisiert.