| Ein Beitrag von Iris Pasker-Horwath |

Wer denkt denn in einer Sportstunde an die Augen? Wir nutzen sie und sind froh, wenn sie gut funktionieren. Vielleicht merkt man, dass sie schwächer werden, tränen oder ständig brennen. Aber trainiert ihr sie auch bewusst?

Augenbelastender Alltag
In Zeiten der Digitalisierung werden die Augen immer stärker überfordert. Wie alle Körpersysteme brauchen auch die Augen Abwechslung. Gerade die Augenmuskulatur wird häufig nur noch sehr einseitig benutzt.

Häufig blicken wir in eine konstante Entfernung nahe am Auge, beispielsweise beim Schauen auf das Handy und auch beim Arbeiten am Computer. Über eine lange Zeitspanne fokussiert das Auge immer nur den gleichen Abstand zum jeweiligen Bildschirm. Und hier gilt der uns Sportlern wohl bekannte Satz: „Use it or loose it.”

Welche Funktionen sollten wir trainieren?

1. Akkommodieren
Der Zilliarmuskel arbeitet, wenn die Augen Dinge in verschiedenen Entfernungen scharf anvisieren. Er lässt die Linse abflachen oder sich stärker wölben.

2. Fusionieren
Das Zusammenarbeiten der beiden Augen, um aus zwei Bildern eines zu machen.

3. Entspannung
Wenn wir gestresst sind, arbeitet vorrangig der Sympathicus und bewirkt eine Pupillenerweiterung. Dies begünstigt das Sehen in die Ferne und verringert die Tränenproduktion. Sein Gegenspieler, der Parasympathikus verengt die Pupille und erleichtert das Sehen in der Nähe. Er regt die Tränenproduktion an. Er arbeitet vermehrt, wenn wir uns entspannen.

4. Nackendehnung
Ein verspannter Nacken kann einen negativen Einfluss auf unsere Augen haben. In Höhe des 2. Halswirbels treten die Nerven aus, die die Augenfunktionen lenken. Auch mehrere Blutbahnen verlaufen durch Engstellen in der HWS. Sind diese Durchgangsstellen durch Verspannungen eingeengt, kann dies zu Sehbeeinträchtigungen führen.

Beispiele zum Augentraining

  • Schaue abwechselnd auf nahegelegene und weiter entfernte Gegenstände.
  • Halte beide Handflächen bei halber Armlänge vor das Gesicht halten und stelle den Blick scharf Führe die Hände nach außen und stelle den Bereich hinter den Händen scharf. Führe sie dann wieder in die Mitte und stelle scharf. Wiederhole ca. 5 x.
  • Zur Entspannung: Palmieren: Die warmgeriebenen Handflächen auf die offenen Augen legen. Ca. 1 Minute lang in die warme Dunkelheit schauen – die Augen entspannen sich.

Kombinierte Nacken-Augendehnung
Drehe deinen Kopf sehr weit nach rechts. Schaue mit beiden Augen ebenso weit nach rechts. Drehe nun den Kopf langsam wieder in die Mitte und komme so spät wie möglich mit den Augen erst wieder nach vorne. Und dann umgekehrt.

Literaturtipps
„Entspannte Augen am PC“, Barbara Brugger.
„Die Nackenschule“, Heike Höfler